Kein Wasserstoff im Netz

Privates Bild

Für den 10.09.2024 wurde zur Auftaktveranstaltung für die kommunale Wärmeplanung geladen. Es gab zwei Vorträge und eine ganze Menge Fragen interessierter Bürger*innen.

Der erste Vortrag behandelte das Thema „Zukünftige Möglichkeiten der Wärmeversorgung“. Es referierte Dr. Jens Clausen des Borderstep Instituts. Seine Botschaft war eindeutig. Im größten Teil des Landkreisgebietes wird es keine zentrale Versorgung, also Fernwärme, geben. Begründet wurde das mit Kosten und Siedlungsstruktur. Mit Holz sollte nur in Ausnahmefällen geheizt werden, denn Holz sei arg begrenzt und wir wollen ja nicht die ganzen Wälder verbrennen. Gas wird ab 2045 nicht mehr zur Verfügung stehen und Gasalternativen sind nicht in Sicht, weil zu teuer. Die Gasversorgung wird bis dahin wegen des CO2-Preises und steigender Netzentgelte ebenfalls sehr teuer und verursacht bis 2045 voraussichtlich mehr als 25.000 € nicht geplante Mehrkosten. Als Heizungsalternative verbleibt nur die Wärmepumpe, die sich in fast jedem Haus sinnvoll betreiben ließe. Warten sei dabei keine Option, denn jetzt gibt es Förderungen und wie lange das noch so ist steht in den Sternen.

Der zweite Vortrag behandelte dann die Wärmeplanung und wurde von zwei Mitarbeitern von EWE und OSW präsentiert. Erste Kernbotschaft war, dass die Wärmeplanung im Frühjahr 2025 abgeschlossen sein wird. Dann wird klar sein, wo die Hausbesitzer*innen sich selber versorgen müssen und wo eventuell Fernwärmeversorgung möglich ist. Ob diese Fernwärmeversorgung dann auch realisiert wird steht dann allerdings nicht fest, denn das wird einige weitere Jahre benötigen. Zweite Kernbotschaft überraschte sicherlich einige, denn die Vertreter der EWE und OSW machten klar, dass es ab 2045 weder synthetischen Stoffe noch Wasserstoff im Netz der beiden Anbieter geben werde. Der Einbau von H2-ready Heizungen entpuppt sich damit als ein finanzielles Desaster für Hausbesitzer.

Unser Fazit: Bereits heute können 90% aller Hausbesitzer*innen im LK Osterholz wissen, dass eine Fernwärmeversorgung für ihr Gebiet nicht in Frage kommt. Damit verbleibt als sinnvolle, langfristig tragfähige Lösung nur der Einbau einer Wärmepumpe.

Tipp: Suchen Sie sich umgehend Hilfe und lassen sich beraten. Verbraucherzentralen, Energieberater und Installateure mit Wärmepumpenerfahrung können Ihnen weiterhelfen.

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