Naturschutz Hand in Hand mit Landwirtschaft

Dipl. Biologin Verena Rademaker-Wolff und Dr. Hans-Gerhard Kulp (Biologie)

Vortrag von Dipl. Biol. Verena Rademaker-Wolff am 29.6.23 mit Diskussionspartner Dr. Hans-Gerhard Kulp (Dr. Biologe, BIOS) im Hammeforum Ritterhude

Auf Einladung von Landcare Europe und unterstüzt durch den KV Osterholz, konnte Verena Rademaker-Wolff (Kreisgeschäftsführung KV Osterholz) im Frühjahr eine Workshop-Reise nach Litauen antreten und ihre Eindrücke und Erkenntnisse nun dem interessierten und fachkundige Publikum vortragen. Ihre Reise führte sie von Kiel mit der Fähre in die Ostseehafenstadt Klaipeda zu dem zweitägigen Workshop. Hier trafen sich Vertreterinnen und Vertretern aus dem Management von neun europäischen Naturschutzprojekten in Grassland-Ökosystemen und stellten ihre Projektarbeit unter dem Titel „Innovative Ansätze zur Wiederherstellung von Arten- und Lebensräumen zusammen mit Landwirten innerhalb und außerhalb von Naturschutzgebieten“ vor.

Europas charakteristische Kulturlandschaften sind einzigartig, geschaffen durch landwirtschaftliche Nutzung. Artensterben und Klimawandel bedrohen sie aber existentiell. Um die Vielfalt dieser Flächen auf zeitgemäße, innovative und nachhaltige Weise langfristig zu sichern, entstand die Idee innerhalb der nationalen Landschaftspflegeverbände das Praxisnetzwerk LANDCARE EUROPE zu gründen. Mittlerweile erfolgreich umgesetzt war dies die letzte vorbereitende Reise auf dem Weg zur Gründung in Brüssel am 7.6.23 .

Die europäischen Landespflegeverbände sind dabei die erfahrene Brückenbauer zwischen Landwirtschaft und Naturschutz. Verena stellte einige ausgewählte Projekte aus Estland, Irland und Litauen vor und berichtete von der Exkursion in das Hinterland der kuhrischen Nehrung. Die Teilnehmenden besuchten eine der ältesten Vogelzustationen Europas, das erste europäische wissenschaftlich untersuchte Moor und ein Schutzgebiet des auf der Roten Liste stehenden Seggenrohrsängers sowie eine Pelletproduktions-Maschine für die ökonomische Nutzung des Aufwuchses aus dem Brutgebietes des bedrohten Singvogels im Nemunas-Delta.

In der anschließenden halbstündigen Diskussion stand Dr. Hans-Gerd Kulp für detaillierte Fragen und den Vergleich mit der Teufelsmoorregion zur Verfügung. Fazit: Die erfolgreiche Zusammenarbeit im Naturschutz mit der Landwirtschaft funktioniert vor allem sehr gut mit kleinen Betrieben, auch bei uns vor Ort. Diese ressourcenschonend wirtschaftenden Betriebe werden nun mit dem europäischen Dachverband LANDCARE EUROPE für die beteiligten europäischen Landespflegeverbände wichtige Lobbyarbeit in Brüssel betreiben. So werden Betriebsformen in der nachhaltigen Landwirtschaft gestärkt, wie sie von den Grünen Europas über alle Grenzen hinaus gefordert werden.

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