Landwirt Brüning, vorbildliche konventionelle Landwirtschaft

Besuch bei Landwirt Brüning

BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN verstehen sich als Bündnispartei und suchen daher das Gespräch mit allen in der Gesellschaft um auszuloten, welche Möglichkeiten der Zusammenarbeit oder auch des gegenseitigen Verständnisses es gibt. In diesem Rahmen haben wir uns auch mit dem Kartoffelbauern Jürgen Brüning getroffen.

Jürgen Brüning bearbeitet mit seiner Frau, seinen Eltern und drei Mitarbeitern einen 50 Hektar großen Hof in Worphausen. Er produziert die Worpsweder Perle, vermarktet diese direkt und baut zusätzlich Zwiebeln an. Nach seinen Worten wollte er nie was anderes werden als Bauer und das hat man ihm auch angemerkt. Mit Leib und Seele ist er bei seiner Arbeit und erzählte begeistert davon. Jetzt ist er kein Ökolandwirt, aber er erzählte uns von seinen Bemühungen das Land und das darauf existierende Leben zu erhalten, aber natürlich es auch zu nutzen. Er leistet dies durch Fruchtfolgen, verringerten Pestizideinsatz, mechanisches Entfernen unerwünschter Pflanzen auf dem Acker und dem Bewusstsein, dass ein Acker nicht nur Düngemittel braucht, sondern auch Nahrung für die darunter lebenden Kleinlebewesen ohne die nichts wachsen würde. Dabei räumte die Familie durchaus auch Fehler in der Vergangenheit ein, die sie aber jetzt zu beseitigen suchten.

Im Anschluss bot Herr Brüning uns einen Snack an, sehr lecker und wir diskutierten eine ganze Weile um uns gegenseitig noch besser kennenzulernen, als das auch dem Rundgang möglich war. Dabei stellten wir alle fest, dass es erheblliche Überschneidungen gibt zwischen Gesundheitswesen und bäuerlichen Betrieben. So sind Bauern und Gesundheitswesen sehr von externen Faktoren abhängig, die sie gar nicht beeinflussen könnten. Grünen-Vorstandssprecher Wolfgang Goltsche bemerkte dazu, dass es wahrscheinlich sinnvoller sei das reine Marktprinzip aus diesen Bereichen weitgehend zu eliminieren. Immer mehr, mit immer größerer Ausbeutung der Natur stoße halt an Grenzen, was Herr Brüning auch durchaus nachvollziehen konnte.

Herr Brüning beklagte sich ein wenig, dass die Grünen immer wieder auf die Bauern schimpften und diese für alles verantwortlich machten. Das tun wir zwar nicht, denn wir verstehen sehr wohl die Zwänge, denen die Bauern leider unterliegen, doch haben alle Bauern zusammen das gesamte Land weitgehend in eine reine Agrarindustrielandschaft verwandelt in der kein Vogel, kein Insekt, kein Hase und kein Wolf mehr Platz hat. Anja Heuser aber bemerkte sehr treffend, dass die Grünen eigentlich eine unerwiderte Liebe zur Landwirtschaft hätten. Diese würde sich aber nicht auf die Großagrarindustrie erstrecken sondern auf solche Betriebe, wie sie Landwirt Brüning betreibt. Diese müssten stärker gefördert und der Großteil der Subventionen ihnen zugedacht sein, für die ganzen Ökodienstleistungen, die sie erbringen.

Am Ende brachte Landwirt Brüning seinen Wusch zum Ausdruck, dass die Politik sich stärker darum kümmern möge, dass Essen und Nahrung einen höheren Stellenwert bekäme und dass in den Schulen ein größeres Gewicht auf die Bildung in diesem Bereich gelegt wird. Wir, als Grüne, unterstützen das, doch ist Bildung Ländersache und auf Landkreisebene können wir da wenig machen. Doch Bewusstseinsänderungen hin zu mehr Wertschätzung von Lebensmitteln  können wir sehr wohl anschieben und tun das auch, denn wir sind davon überzeugt, dass sich in dem Bereich was ändern muss.

Wir wollen den Dialog gerne fortsetzen und werden das auch tun.Wir sind sehr dankbar den vorbildlich arbeitenden Landwirt Brüning kennengelernt zu haben.

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