Antrag zu Balkonsolaranlagen 9. Dezember 202229. August 2023 Mit unserem Antrag sollte die Verwaltung beauftragt werden eine Richtlinie zur Förderung von Balkonsolaranlagen zu erstellen. Die Kriterien werden im nächsten Ausschuss geklärt. Dieser Antrag wurde, nachdem der Landrat auch dafür geworben hat, angenommen und das mit Stimmen von CDU, SPD, Linke und GRÜNE. Das ist ebenfalls sehr erfreulich gewesen. Im Grunde geht es um eine Förderung von Balkonkraftwerken bzw. ein Zuschuss von 200€, der beantragt werden kann. Das vorgesehene Budget der Fördermaßnahme beträgt zunächst 20.000€ und ist erstmal mit Sperrvermerk hinterlegt. Hier der Antrag im Wortlaut: Die Fraktion Grüne/UWG beantragt:Die Verwaltung wird beauftragt, bis zur zweiten Sitzung des Finanzausschusses 2023 eine Richtlinie zur Förderung von Balkonsolaranlagen zu erarbeiten. Die Anlagenförde-rung erfolgt mit den Mitteln aus dem sog. Energiecent. Begründung:Die Energiewende muss deutlich an Fahrt aufnehmen. Dabei sind Strom produzierende Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) ein wesentlicher Baustein der Energiewende. Immer mehr Hauseigentümer verwirklichen inzwischen den Wunsch, mit Hilfe einer eigenen PV-Anlage auf dem Dach ihres Gebäudes Unabhängigkeit von steigenden Strompreisen zu erlangen und Geld zu sparen und tragen so die Energiewende mit. Wohnungsmieter haben hingegen kein eigenes Dach zur Verfügung, um darauf eine PV-Anlage installieren lassen zu können. Aber auch sie können zur Energiewende beitragen: Eine Balkonsolaranlage (Steckersolargerät) ermöglicht es ihnen, jedenfalls einen Teil des individuellen Strombe-darfs durch eigenerzeugten Solarstrom zu decken.Allerdings sind Förderungsmöglichkeiten für viele Menschen kaufentscheidend, weil die An-schaffungskosten für eine Balkonsolaranlage (zwischen ca. 900 € – 2.000 €) gerade für Haushalte mit eher geringem Einkommen erheblich sind. Ein bundesweites Förderprogramm für solche Anlagen gibt es derzeit nicht. Eine Reihe von Kommunen bietet inzwischen entsprechende Förderprogramme an (vgl. etwa das Förderprogramm Klima-freundlich Wohnen der Stadt Freiburg, https://www.freiburg.de/pb/232441.html) und ver-geben auf der Grundlage einer Förderrichtlinie die hierfür vorgesehenen Mittel. Auch der Landkreis Osterholz kann durch die Bezuschussung der Anschaffung von Balkonsolaranla-gen – z. B. durch Zahlung einer Pauschale i. H. von 200 € – Kaufentscheidungen fördern und so dazu beitragen, dass die Energiewende in unserer Region vorangetrieben wird.Die Förderung aus dem Energiecent ist vom Wortlaut des Beschlusses des Kreistags vom 29.2.2012 gedeckt („[…] in neue Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energien investie-ren.“). Auch wenn die Mittel „eigentlich“ für die Errichtung von PV-Anlagen auf kreiseigenen Liegenschaften genutzt wurden, rechtfertigt die Notwendigkeit, die Bürger stärker in die Energiewende miteinzubeziehen, ein Umleiten der Gelder zur Förderung von Maßnahmen Privater.
Meine persönlichen Erfahrungen seit ca. fünf Jahren mit Balkonkraftwerken haben gezeigt, dass nicht die Anschaffungskosten (übrigens gute Qualität heute für 700 – 900 €) das Problem darstellen, sondern die Hürden, die die Netzbetreiber vorschreiben: Anmeldung im Marktstammdatenregister als Marktakteur, Anmeldung mit vorgeschriebenen Formular bei (wesernetz anders als OSW oder EWE), Einbau/Austausch eines Zweirichtungszählers, Verzichtserklärung für die Einspeisevergütung) stellen das Problem dar. Bei den alten schwarzen Zählern macht man sich sogar strafbar, weil der rückwärts läuft und man dann Strom klaut. Das beantragte Förderprogramm wird hinsichtlich der Förderkriterien seitens der Verwaltung zusätzliche Hürden für die 200 € Förderung in die Welt setzen. Wahrscheinlich werden nur bestimmte Hersteller zugelassen usw. usw. Anträge müssen bearbeitet werden, Geld muss ausgezahlt werden (Verwaltungskosten). Es wird auf einen weitgehend reinen Mitnahmeeffekt hinauslaufen. Fazit: Es liegt nicht an 200 €, es liegt an den organisatorischen und behördlichen Hürden. Also Politik muss auf die Netzbetreiber Druck aufbauen und nicht Geld raushauen. Gerhard Voss (Fotovoltaik-Rebell) Mail: *protected email* Antworten
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