Kreistagsfraktion beantragt: Naturpark Teufelsmoor

Störche auf einer Wiese

Die Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen beantragt für die nächste Sitzung des Kreistages und zur vorherigen Beratung im zuständigen Fachausschuss folgenden Tagesordnungspunkt: „Weiterentwicklung der Teufelsmoor- Wümmeregion zu einem Naturpark Teufelsmoor“.

Der Kreistag Osterholz soll sich für die Einrichtung eines Naturparks Teufelsmoor aussprechen. Hierbei sollen die vom Bundesamt für Naturschutz festgelegten Mindeststandards deutscher Naturparke zur Anwendung kommen. Die Abgrenzung der Gebietskulisse  soll anhand naturräumlicher Geschlossenheit und ökosystemarer Ausstattung erfolgen, auch um eine nachvollziehbare Identität und Namengebung zu ermöglichen. Dem Landkreis muss bei der weiteren Entwicklung und konzeptionellen Planung für den Naturpark eine maßgebliche Rolle zukommen. Die verschiedenen gesellschaftlichen Akteure und Gruppen sowie der Kreistag sollen eng in diesen Prozess eingebunden werden. Besondere Schwerpunkte müssen das klimaschonende Moor- und Wassermanagement sowie die Belange der Landwirtschaft sein. Erste Ergebnisse sollen im Laufe der kommenden Wahlperiode vorgelegt werden.

Begründung:

Die Teufelsmoor- Wümmeregion ist eines der größten zusammenhängenden Moorgebiete (Niedermoor-Hochmoor-Komplex) Deutschlands. Sie besitzt historisch alte, kleinparzellierte Blockfluren in den Moormarschen und die erste umfassende und gut dokumentierte, mittelalterliche Hollerkolonisation der Marschen zwischen Elbe und Weser (Wümmeniederung).
Das übergreifende/umspannende, historisch bedeutsame Kanalnetz der Torfschifffahrt zwischen (Elbe)Oste und Weser, zwischen Bremervörde und Bremen-Findorff zeichnet sie aus.
Durch die groß angelegte staatliche Moorkolonisation in den Worpsweder Mooren im 18. Jahrhundert stellt sie eine der am intensivsten besiedelten Hochmoorgebiete Nordwestdeutschlands dar (Findorff-Siedlungen).
Die Worpsweder und Fischerhuder bildende Kunst ist bundesweit bekannt.
Für den Ballungsraum Bremen dient sie als Erholungsvorsorgegebiet.
Zudem ist die Region bundesweiter Hot Spot der Artenvielfalt und die ausgedehnteste Überschwemmungslandschaft Norddeutschlands mit noch großflächig unbesiedelten und wenig erschlossenen Niederungen. Als binnenländisches Feuchtgebiet von nationaler und internationaler Bedeutung insbesondere als Brut- und Rastgebiet für Wat- und Wasservögel sowie weiträumiger, in großen Teilen extensiv genutzter Komplex aus Nass- und Feuchtgrünland eignet sich das Gebiet ganz besonders für die Förderung einer nachhaltigen Regionalentwicklung durch die Einrichtung eines Naturparks. Klimaschutz durch Wassermanagement, Umweltbildung, nachhaltiger Tourismus und Förderung einer dauerhaft umweltgerechten Landnutzung könnten so verwirklicht werden.
Dem Landkreis als neutraler Instanz und zuständig für Kultur, Tourismus, Regionalentwicklung, Landwirtschaft und Naturschutz kommt hier eine besondere, die verschiedenen Bereiche verbindende und ausgleichende Rolle zu. Die Erfahrungen aus dem Prozess der Einrichtung des GR- Gebietes können hier sehr nützlich  sein. Schließlich kann der Landkreis seine interkommunale Erfahrung in den Prozess einbringen.

Link zum Kulturland Teufelsmoor

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